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Vulkanformen im Überblick und einfach erklärt

Vulkanformen – Die Vielfalt der Feuerberge erkennen

Ein Guide zu den faszinierendsten Vulkanerscheinungen

Vulkane sind faszinierende Naturwunder, die unsere Erde seit Jahrmillionen prägen. Die Vielfalt ihrer Formen ist beeindruckend – von kuppelförmigen Vulkanen bis hin zu unregelmäßigen Gebilden. Doch was macht diese Unterschiede aus?

Die Form eines Vulkans hängt eng mit der Magmazufuhr und den Eruptionsmechanismen zusammen. Magma, das feuerflüssige Gestein, steigt aus der Magmakammer durch den Schlot an die Oberfläche. Manchmal bildet sich ein klarer Krater, manchmal eine unregelmäßige Landschaft.

Die Höhe eines Vulkans kann ebenso variieren wie seine Form. Während einige Vulkane majestätisch in die Höhe ragen, bleiben andere flach und breit. Eruptionen hinterlassen oft Spuren, die die Geschichte eines Vulkans erzählen. All dies macht Vulkane zu einem spannenden Thema, das Geologen und Laien gleichermaßen fasziniert.

Die Bedeutung von Vulkanen für die Erdgeschichte ist unbestritten. Sie haben unsere Landschaft geformt und prägen weiterhin die Dynamik unserer Erde. Im weiteren Verlauf dieses Artikels werden wir tiefer in die Geheimnisse der Vulkanformen eintauchen und ihre Entstehung sowie Bedeutung näher betrachten.

Das Wichtigste in Kürze

  • Vulkane kommen in verschiedenen Formen vor, wie kuppelförmig oder unregelmäßig.
  • Die Form eines Vulkans wird von der Magmazufuhr und den Eruptionsmechanismen bestimmt.
  • Grundlegende Begriffe wie Magma, Vulkanschlot und Magmakammer sind entscheidend für das Verständnis von Vulkanformen.
  • Die Höhe und der Krater eines Vulkans sind Ergebnisse seiner geologischen Geschichte.
  • Vulkane spielen eine wichtige Rolle in der Erdgeschichte und prägen unsere Landschaft.

Die faszinierende Welt der Vulkanformen auf einem Blick

Vulkane sind nicht nur spektakuläre Naturphänomene, sondern auch Schlüssel zum Verständnis unserer Erde. Die Faszination, die von ihnen ausgeht, liegt in ihrer Kraft und Schönheit. Doch was genau sind Vulkane und warum haben sie die Menschen seit Jahrhunderten so verzaubert?

Vulkane sind Öffnungen in der Erdoberfläche, durch die Magma, Gas und Gestein freigesetzt werden. Die Entstehung eines Vulkans beginnt tief unter der Erde in der Magmakammer. Von dort steigt das geschmolzene Gestein, das Magma, durch Spalten an die Oberfläche. Die Eruption selbst ist ein beeindruckender Prozess. Manchmal ist sie friedlich, manchmal gewaltsam. Wasser kann dabei eine Rolle spielen, indem es mit dem Magma in Berührung kommt und zu phreatomagmatischen Eruptionen führt. Durch diese Prozesse entstehen vielfältige Formen.

Mehr Tipp zum Lesen:  Was sind Schildvulkane?

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Video-Link: https://www.youtube.com/watch?v=YUXZVAQ1iJ4

Hauptformen von Vulkanen kurz vorab

Stratovulkan (Schichtvulkan)

  • Form der Stratovulkane / Schichtvulkane: Steil, kegelförmig (bis 30° Hangneigung)
  • Aufbau: Abwechselnde Schichten aus Lava, Asche und Pyroklastika
  • Eruption: Explosiv (zähflüssige, gasreiche Lava wie Andesit)
  • Beispiele: Fuji (Japan), Vesuv (Italien), Ätna (Sizilien)
Schichtvulkan auch Stratovulkan
Schichtvulkan auch Stratovulkan

Schildvulkan

  • Form der Schildvulkane: Flach, schildartig (Hangneigung <10°)
  • Aufbau: Überlagerte Basaltlavaströme
  • Eruption: Effusiv (dünnflüssige Lava, z.B. Hawaii-Typ)
  • Beispiele: Mauna Loa (Hawaii), Piton de la Fournaise (La Réunion)
Schildvulkan Aufbau
Schildvulkan Aufbau

Spaltenvulkan (Linearvulkan)

  • Form der Linearvulkane / Spaltenvulkene: Kein Kegel – Lava tritt aus kilometerlangen Erdspalten aus
  • Aufbau: Basaltische Lavafelder oder -plateaus (z.B. Flutbasalte)
  • Eruption: Effusiv (Flutbasalt-Eruptionen)
  • Beispiele: Laki-Spalte (Island), Dekkan-Trapp (Indien)
Aufbaue eines Linearvulkans
Aufbaue eines Linearvulkans

Caldera

  • Form: Eingestürzter Krater (Durchmesser bis zu 50 km)
  • Entstehung: Kollaps nach Entleerung der Magmakammer
  • Beispiele: Yellowstone-Caldera (USA), Santorin (Griechenland)

Maar

  • Form: Rundes Becken mit Kraterwall
  • Entstehung: Explosion durch Magma-Grundwasser-Kontakt
  • Beispiele: Ulmener Maar (Eifel), Laacher See (Deutschland)

Schlackenkegel

  • Form: Kleiner, steiler Kegel (<150 m Höhe)
  • Aufbau: Lockermaterial (Schlacken, Asche)
  • Eruption: Kurzlebig, oft monogenetisch
  • Beispiele: Parícutin (Mexiko), Eldfell (Island)

Lavadom

  • Form: Kuppelartige Struktur aus zähflüssiger Lava
  • Entstehung: Langsames Aufquellen von rhyolithischer Lava
  • Beispiele: Mount St. Helens (USA), Mont Pelée (Martinique)

Subglazialer Vulkan

  • Form: Flacher Tafelberg (z.B. Tuyas)
  • Entstehung: Eruption unter Eisdecken
  • Beispiele: Herðubreið (Island), Mount Edziza (Kanada)

Supervulkan

  • Form: Riesige Caldera (meist unsichtbar an der Oberfläche)
  • Eruption: Katastrophal (VEI 8)
  • Beispiele: Toba (Indonesien), Taupō (Neuseeland)

 

Vulkanformen genauer angeschaut: Typen und Merkmale

Vulkane sind in vielfältigen Formen präsent, die durch unterschiedliche geologische Prozesse entstehen. Jede Form hat ihre eigenen Merkmale und wird durch die Art der Eruptionen und die Zusammensetzung des Magmas geprägt.

Stratovulkane & Schichtvulkan

Stratovulkane, auch Schichtvulkane genannt, sind die bekanntesten Vulkanformen. Sie bestehen aus alternierenden Schichten von Lava, Asche und Schlacke. Diese Vulkane sind meist kegelstumpf geformt und können mehrere Kilometer hoch sein. Ihre Eruptionen sind oft explosiv und hinterlassen einen scharf umrissenen Krater.

Schildvulkane und ihre Besonderheiten

Schildvulkane haben eine flache, schildförmige Gestalt. Sie entstehen durch ruhige Lavaausströme, die sich über große Flächen verteilen. Diese Vulkane sind in der Regel nicht so explosiv wie Stratovulkane und bilden sanfte Hügel oder weite Ebenen.

Mehr Tipp zum Lesen:  Was sind Linearvulkane?

Calderen: Riesige Einschlagkrater

Calderen sind riesige Krater, die durch den Kollaps einer Magmakammer nach einem großen Ausbruch entstehen. Sie können viele Kilometer im Durchmesser messen und sind oft mit Seen oder neuen Vulkankegeln gefüllt.

Lavadome, Maare und Schlackenkegel

Lavadome sind steile, kuppede Aufschüttungen, die durch die Abkühlung von dickflüssigem Magma entstehen. Maare sind flache, durch phreatomagmatische Eruptionen entstandene Krater. Schlackenkegel bilden sich durch die Ansammlung von Schlacke um einen Vulkanschlot.

Vulkanformen

Vergleichstabelle der Vulkanformen

Typ Form Lava-Zusammensetzung Eruptionsstil Vorkommen Besonderheiten
Stratovulkan Steiler Kegel Andesitisch Explosiv Subduktionszonen Gefährlich durch pyroklastische Ströme und Lahare
Schildvulkan Flacher Schild Basaltisch Effusiv Hotspots, Riftzonen Größte Vulkane der Erde (z.B. Mauna Loa)
Spaltenvulkan Lineare Lavafelder Basaltisch Effusiv Divergente Plattengrenzen Bildet kilometerlange Lavaströme (z.B. Laki 1783)
Caldera Eingestürzter Krater Rhyolithisch Supereruptionen (VEI 7-8) Hotspots, Subduktionszonen Entsteht nach Kollaps der Magmakammer (z.B. Yellowstone)
Maar Kessel mit See Variabel Phreatomagmatisch Kontinentale Riftzonen Explosion durch Grundwasserkontakt (z.B. Eifel-Maare)
Schlackenkegel Kleiner, steiler Kegel Basaltisch/Andesitisch Strombolianisch Über Hotspots/Riftzonen Kurzlebig, oft einziger Ausbruch (monogenetisch)
Lavadom Kuppelartig Rhyolithisch/Dazitisch Effusiv/Explosiv Subduktionszonen Extrem zähflüssige Lava bildet instabile Dome (z.B. Mount St. Helens)
Subglazialer Vulkan Tafelberg (Tuya) Basaltisch Effusiv/Phreatisch Gletscherbedeckte Regionen Flache Form durch Eruption unter Eis (z.B. Island)
Supervulkan Riesige Caldera Rhyolithisch Ultra-Plinianisch Hotspots, Kontinentale Risse Verursacht globale Klimastörungen (z.B. Toba-Ausbruch vor 74.000 Jahren)

Erklärung einiger Begriffe aus der Tabelle

  • VEI = Volcanic Explosivity Index (Skala von 0 bis 8)
  • Effusiv = Ruhiger Lavaaustritt
  • Explosiv = Asche- und Gesteinsauswurf
  • Phreatomagmatisch = Explosion durch Wechselwirkung von Magma und Wasser

Besondere Vulkan-Beispiele und spektakuläre Ausbrüche und ihre Formen

Die Geschichte der Vulkane ist reich an spektakulären Ereignissen, die unsere Erde nachhaltig geprägt haben. Von gewaltigen Explosionen bis hin zu lang anhaltenden Lavaflüssen – jedes Ereignis hat seine eigene Geschichte zu erzählen.

Historische Eruptionen: Laki, Mount St. Helens & Toba

Eine der bekanntesten historischen Eruptionen ist die des Laki auf Island im Jahr 1783. Diese Eruption verursachte eine der größten Aschewolken der Geschichte, die weite Teile Europas in Dunkelheit hüllte. Die Lavaströme, die über 8 Quadratkilometer flossen, zeigten die immense Kraft des Vulkans.

Ein weiteres bemerkenswertes Beispiel ist der Mount St. Helens in den USA. Am 18. Mai 1980 brach dieser Vulkan in einer der heftigsten Explosionen der jüngeren Geschichte aus. Die Eruption schleuderte Asche bis in 11 Kilometer Höhe und verursachte massive geologische Veränderungen in der Umgebung.

Mehr Tipp zum Lesen:  Was sind Zentralvulkane?

Der Vulkan Toba in Indonesien ist bekannt für seine Eruption vor etwa 74.000 Jahren. Diese Katastrophe führte zu einem „vulkanischen Winter“ und hatte verheerende Auswirkungen auf die damalige Bevölkerung.

Aktuelle Exemplare und ihre geologischen Besonderheiten

Ein aktuelles Beispiel ist der Vulkan Yasur auf der Insel Tanna in Vanuatu. Er ist bekannt für seine fast kontinuierliche Aktivität seit 1813. Die Lavaflüsse und regelmäßigen Explosionen machen ihn zu einem der faszinierendsten Vulkane unserer Zeit.

Die Hawaiianischen Vulkane, wie der Kilauea, zeigen eine besondere Form der Vulkanaktivität. Die fließenden Lavaströme haben die Landschaft des Archipels über Millionen von Jahren geformt. Die Eruptionen sind oft ruhig, doch ihre Auswirkungen sind langfristig und prägend.

Vulkanausbrüche

Die Verbindung zwischen historischen und aktuellen Beispielen zeigt, wie der Vulkanismus kontinuierlich unsere Erde formt. Jeder Ausbruch bringt neue Erkenntnisse und mahnt uns, die Naturkräfte zu respektieren.

Vulkan Vulkanform Besonderes Merkmal / Ausbruch
Laki Spaltenvulkan (Linearvulkan) 1783: Größte Basalteruption der Neuzeit. 14 km³ Lava, giftige Gase führten zu Hungersnöten in Europa.
Mount St. Helens Stratovulkan (Schichtvulkan) 1980: Plinianische Eruption (VEI 5). Seitliche Explosion mit 600 km² zerstörtem Wald, pyroklastische Ströme bis 400 km/h.
Toba Supervulkan (Caldera) Vor 74.000 Jahren: Größte bekannte Eruption (VEI 8). Vulkanischer Winter mit globalen Klimastörungen.
Yasur Schichtvulkan Aktiv seit 1813: Strombolianische Aktivität mit nahezu täglichen Aschewolken („Lighthouse of the Pacific“).
Kilauea Schildvulkan Daueraktivität: Effusive Lavaströme formen Hawaii. Größte Eruption 2018 (35 km² neues Land).

Fazit

Vulkane sind ein faszinierendes Zeugnis der Erdgeschichte. Ihre vielfältigen Formen, von kegelförmigen Schichtvulkanen bis hin zu weiten Calderen, zeigen die Komplexität vulkanischer Prozesse. Eruptionen sind nicht nur spektakuläre Ereignisse, sondern prägen auch die Landschaft unserer Erde über Millionen von Jahren.

Die Wechselwirkung zwischen Magma, Lava und Wasser bestimmt die Art und Heftigkeit eines Ausbruchs. Historische Beispiele wie der Vesuv oder der Toba zeigen, wie Explosionen die Geschichte der Menschheit geprägt haben. Moderne Vulkane wie der Kilauea demonstrieren die anhaltende Dynamik der Erde.

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  • Beitrags-Kategorie:Vulkanaufbau
  • Beitrag zuletzt geändert am:19. April 2025